Mein Vater konnte gut genießen. Das obige Foto zeigt ihn auf einer der beiden Geburtstagsfeiern in November 1964. Mein Bruder hat am 12.11. Geburtstag, meine Schwester am 25.11. Da gab es zum Kuchen, wie man sehen kann, Schlagsahne, die damals noch per Handgerät geschlagen wurde. Und da blieb immer etwas im Quirl hängen. Von seinem häufigsten Genuss gibt es kein Foto, weil das so alltäglich war. Immer nur abends ging er in die Küche, stellte sich in die rechte Ecke an den Küchenschrank. Dort waren im Hängeschrank Zucker, Haferflocken und Kaba deponiert. Er nahm sich eine alte Regimentstasse noch von seinen Eltern und mischte sich daraus unter der Zugabe von etwas Milche seine „flüssige Praline“, wie er seine Süßigkeit nannte. Dazu meinte er, den Werbeslogan für das Schokoladenpulver zitierend, „Ja, Kaba der Plantagentrank!“ Ich fand es ziemlich süß und mochte immer nur einen kleine Löffelportion davon. Aber er ließ jeden von uns Kindern an seinem Genuss teilhaben. Meiner Mutter war das...
Zum Gedenken an Heinz Röder