Einige Zeit nach dem Tode unserer Mutter erzählte mir mein Vater, dass er unmittelbar nach seiner Rückkehr aus dem Krieg angefangen hätte, alle Todesanzeigen der Leute, die ihm nahegestanden hätten oder für ihn bedeutsam gewesen wären, zu sammeln. Der Ordner sei mittlerweile sehr dick. Lachend meinte er damals zu mir, dass das zwangsläufig so sei. Wenn man so alt wie er würde, hätte man automatisch eine Menge Leute überlebt. Besagten Ordner fand ich erst nach seinem Todes in seinem Nachlass. Er enthielt alphabetisch geordnet Nachrichten vom Tode und der Beerdigung der Verstorbenen, teilweise auch Schriftverkehr der Eltern mit den Hinterbliebenen. Wahrscheinlich spielten verschiedene Auswahlkriterien eine Rolle, die sich auch im Laufe der Jahrzehnte des Sammelns verschoben haben dürften. Insgesamt enthält der Ordner Informationen über rund 160 Personen. Dabei handelt es sich um Angehörige unserer Eltern, Mitglieder der Gemeinden, Prediger und Pastoren samt deren Ehepartnern, Missionare,...
Zum Gedenken an Heinz Röder